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Die Nacht der Täuschung

Der erste Wachmann tauchte auf, als sie noch diskutierten. Happy sah ihn zuerst - eine Taschenlampe, die sich näherte. Vincent übernahm, zeigte auf die sabotierten Maschinen, spielte den besorgten Sicherheitschef. Der Wachmann war verwirrt, ging aber schließlich, um seinen Kollegen zu informieren.

Vincent telefonierte bereits. Ein Bauunternehmen, das diskret war. Eine Prostituierte, die für Ablenkung sorgen würde. Alles hatte seinen Preis, aber Geld war im Cascade nie das Problem gewesen. Happy fälschte mit zitternden Händen die Unterschrift seines Bruders auf den nötigen Papieren - noch eine Sünde auf dem wachsenden Haufen.

Die Prostituierte tat ihre Arbeit gut. Der Wachmann am Tor war abgelenkt, als Happy das schwere Metalltor aufschob. Die Betonmischer rollten durch die Nacht wie graue Ungeheuer. Ben dirigierte sie zur Grube, professionell und ruhig.

Dann kam der zweite Wachmann. Er hatte die Lkws bemerkt, stellte Fragen. Vincent versuchte es mit Autorität, aber der Mann ließ sich nicht abwimmeln. Die Situation eskalierte schnell. Vincents Faust traf präzise - alte Reflexe sterben nie. Der Wachmann ging zu Boden.

"Scheiße," murmelte Ben, aber er half bereits, den Bewusstlosen wegzuschleifen. Die Idee mit den kompromittierenden Fotos kam spontan - Versicherung für später. Der Wachmann würde sich zweimal überlegen, ob er etwas melden wollte.

Die Betonmischer entleerten ihre graue Last in die Grube. Tonnen von Beton versiegelten die Geheimnisse darunter. Als die Sonne aufging, war die Arbeit getan. Aber die Kameras hatten alles gesehen.

Juvengas Anruf kam früh. Die Infrarot-Aufnahmen zeigten alles - Happy am Tor, Vincent und Ben bei der Grube. Nicht gestochen scharf, aber gut genug. Happy spielte den Unwissenden, aber sein Bruder war nicht dumm. Das Hausverbot war endgültig, die Enttäuschung in Juvengas Stimme schneidend.